Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen

Srecko Horvat: Die Radikalität der Liebe

Informationen zu "Srecko Horvat: Die Radikalität der Liebe"


Laika Diskurs Band 15
ISBN 978-3-944233-54-3
Erschienen im Mai 2016
120 Seiten

Was würde passieren, wenn wir durch die revolutionäre Geschichte des 20. Jahrhunderts spazieren könnten und, ohne Angst vor den möglichen Antworten, den wichtigsten ProtagonistInnen – von Lenin bis Che Guevara, von Alexandra Kollontai bis Ulrike Meinhof – scheinbar naive Fragen über die Liebe stellten?

Obwohl alle wichtigen politischen und sozialen Veränderungen des 20. Jahrhunderts hitzige Debatten über die Rolle der Liebe mit sich brachten, scheint es, als würden wir uns im 21. Jahrhundert mit seinen neuen Technologien des Selbst (Grindr, Tinder, Online-Dating etc.) einer Hyperinflation des Sex, nicht der Liebe, gegenübersehen.

Der kroatische Philosoph Srećko Horvat gibt eine mögliche Antwort auf die Frage, warum die radikalsten Revolutionäre wie Lenin oder Che Angst vor der Radikalität der Liebe hatten. Hierfür blickt er zurück auf die – schnell wieder unterdrückte – sexuelle Revolution der Oktoberrevolution, auf Ches Dilemma zwischen Liebe und revolutionärer Verpflichtung sowie die 68er-Periode (von den Kommunen bis zum Terrorismus) und ihre Warenwerdung im Spätkapitalismus. Was ist so radikal an der scheinbar konservativen Vorstellung von Liebe, und warum ist sie alles andere als konservativ?

Dieses Buch ist ein bescheidener Beitrag zu den gegenwärtigen Erhebungen in aller Welt – von Tahrir bis Taksim, von Occupy Wall Street bis Hongkong, von Athen bis Sarajevo – bei denen die Frage der Liebe seltsamerweise, erstaunlicherweise, durch Abwesenheit glänzt.

Aus dem Englischen übersetzt von Alexander Kasbohm. 


Srećko Horvat ist einer der führenden Philosophen und Intellektuellen der jüngeren Generation in Kroatien. Er wurde 1983 in Osijek geboren, lebte die ersten sieben Jahre seines Lebens im Exil in Deutschland und kehrte 1990 nach Kroatien zurück. Er hat keinen festen Wohnsitz, lebt – nach eigener Aussage – nirgendwo und überall. Horvat hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht, die in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt wurden. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen Die Radikalität der Liebe (LAIKA, 2016), Welcome to the Desert of Post-Socialism: Radical Politics after Yugoslavia (zusammen mit Igor Štiks, Verso, 2015) und What Does Europe Want? (zusammen mit Slavoj Žižek, Columbia University Press, 2014). Im LAIKA-Verlag erschien außerdem Was will Europa – Rettet uns vor den Rettern (zusammen mit Slavoj Žižek, LAIKA, 2013). Horvats Artikel erscheinen regelmäßig im Guardian, in Al Jazeera und in der New York Times. Er hat am Weltsozialforum und an verschiedenen Besetzungen teilgenommen (von Occupy Wall Street bis hin zu Versammlungen in Bosnien) und ist einer der Gründer des Subversive Festival in Kroatien. Gegenwärtig beteiligt sich Horvat – zusammen mit dem ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis – aktiv an der Bewegung Demokratie in Europa 2025 (DiEM25).