"Manuel Kellner/Ekkehard Lieberam/Robert Steigerwald (Hg.): Reform und Revolution"
Wenn der Trümmerhaufen zum Aussichtsturm geworden ist, wie Georg Fülberth sagte, ist die theoretische Selbstverständigung, Orts- und Perspektivenbestimmung notwendige Voraussetzung aktueller und künftiger Kampf- und Widerstandsaktionen.
Aktivisten und Theoretiker verschiedener marxistischer Strömungen trafen sich dazu in der Marx-Engels-Stiftung und diskutierten das Problem der Dialektik von Reform und Revolution. Sind die vielfältigen Protest- und Widerstandsaktionen in Europa Vorboten einer nahenden sozialen Revolution oder nur Zeichen verzweifelter Abwehrkämpfe einer weitgehend marginalisierten Klasse? Lässt die Krise des Klassenbewusstseins ein organisiertes Handeln der Betroffenen zu? Welche Rolle spielen die traditionellen Arbeiterparteien in dieser Auseinandersetzung? Müssen sich diese stärker auf die neuen sozialen Bewegungen beziehen?
Manuel Kellner, geboren 1955, studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Aachen. Von 2008 bis 2012 war Kellner Mitarbeiter des Abgeordneten Michael Aggelidis (Die Linke) im nordrhein-westfälischen Landtag. Manuel Kellner ist Vorstandsmitglied der Bildungsgemeinschaft SALZ e.V. und ständiger Mitarbeiter der Sozialistischen Zeitung (SoZ).
Ekkehard Lieberam, geboren 1937 in Braunschweig, war bis 1989 Professor für Staatstheorie und Verfassungsrecht an der Akademie der Wissenschaften der DDR und am Institut für Internationale Studien der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Ab 1992 war er acht Jahre lang Referent für Rechtspolitik der Gruppe bzw. Fraktion der PDS im Bundestag.
Ekkehard Lieberam ist Vorsitzender des Marxistischen Forums Sachsen der Partei Die Linke.
Robert Steigerwald, geboren 1925 in Frankfurt/Main, studierte Deutsch, Geschichte und Philosophie. Im Februar 1948 trat Steigerwald in die KPD ein, die ihn zum Studium an die Partei-Hochschule Karl Marx delegierte, wo er wenig später als Philosophielehrer arbeitete. 1968 promovierte er zum Dr. phil an der Akademie der Wissenschaften der DDR (»Herbert Marcuses dritter Weg«). Nach der Neukonstituierung der DKP gehörte er dem Parteivorstand an und war langjähriger Chefredakteur der Marxistischen Blätter. Heute ist er Ehrenvorsitzender der Marx-Engels-Stiftung Wuppertal.